Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer

DIE RENAISSANCE
DES ERFURTER
WEINBAUS

DAS PROJEKT

Dass Wein aus Erfurt vom Mittelalter bis in die Renaissance mal in aller Munde war, weiß heute kaum noch jemand. Schade eigentlich, denn die Bekömmlichkeit des mittelthüringischen Exportschlagers hatte man bis nach Hamburg hoch geliebt und gelobt. Die Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer Erfurt will diese alte Weinbautradition wieder zurück in die Landeshauptstadt holen und damit ein Stückchen Geschichte und Kultur wiederbeleben. 

Doch das ist nicht der einzige Grund, warum die Stiftung anno 2020 ein neues Weingut begründete: Der wohlhabende Erfurter Bürger und Ratsherr Dietrich von Topfstedt übereignete 1363 dem Zisterzienserinnenkloster im Brühl einen großen Weingarten und sein ganzes Gut im unweit gelegenen Schmira. Die Topfstedt´sche Brotspende ist die älteste nachweisliche Stiftung der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer. So schließt sich nun der Kreis aus Ursprung und Gegenwart – Geschichte und Zukunft!

DIE HISTORIE

KRANZ VON REBENGRUEN: Dieser poetische Name, der beinahe wie ein echter klingt, trifft die Bedeutung des Weines für Erfurt und die Vision seiner Renaissance wie kein anderer. Der Weinanbau war fester Teil der Lebensart, des Alltags der ErfurterInnen und des Stadtbildes. Im 17. Jahrhundert gab es hier kaum einen Hügel, der keinen Wein trug. Treffenderweise beschrieb ein Stadtchronist den Anblick des 13. Jahrhunderts so, als würde sich ein Kranz von Rebengruen um die Stadt legen. Die Sonderabfüllung der Stiftung mit diesem Namen war Vorgeschmack auf die Renaissance des Weinbaus auf der Pfaffenlehne.

„Freundlich lächeln uns zu die üppigen Rebengelände, die überall die Anhöhen und Hügelrücken bedecken; sieht es doch aus, als lege sich fast ohne Lücke ein Kranz von Rebengruen um den äußersten Ring der Stadt.“

A. KIRCHHOFF – ERFURTER CHRONIST

DER WEIN

Der KRANZ VON REBENGRUEN verbindet Mensch und Natur, Tradition mit Genuss. Er steht für die Genese des Erfurter Weinanbaus – aus verlorengeglaubter Geschichte wird wieder moderne Gegenwart. Er weckt die Vorfreude auf das edle Getränk – die experimentelle Neugierde, immer wieder „neuen Wein in neue Schläuche zu füllen“. Auf der Pfaffenlehne, einem kammereigenen Flurstück, entsteht in diesem Moment, nur wenige Minuten außerhalb des Altstadtkerns, ein neuer Weinberg. Mit seinen 7,6 Hektar in der Einzellage ein echtes Erfurter Unikat.

Jungfernlese 2022

Mit dem ersten Wein aus den ersten Trauben des Erfurter Weinberges heißt es nun: KUNST trifft WEIN. Kunst und Wein sind sich in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich – sie verbinden Menschen. Die Etiketten der ersten vier Weine aus der Jungfernlese vom Weinberg in Erfurt zieren Kunstwerke der Künstlerin Thea Grün. Der Gedanke den ersten Wein mit Kunst zu verbinden kam sehr schnell, zumal auch zukünftig Werke von Künstlern und/oder Kunststudierenden über geplante Wettbewerbe Ziel der Stiftungsetiketten werden sollen.

BIOLOGISCH
REGIONAL
SOZIAL

Das neue Weingut ist freiwilliges Mitglied beim Öko/Bio-Verband ECOVIN. Schritt für Schritt soll der Anbau nach den äußerst strengen Richtlinien des ECOVIN-Anbaus ausgerichtet werden, die im Rahmen ihrer Zertifizierung weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinausgehen.

Anbau, Kelterei und Vermarktung der Erfurter Weine werden überwiegend regional erfolgen, denn wir wollen eine Weinkultur wiederaufleben lassen, die nachhaltig, fair und – so wie es früher einmal war – für die Erfurterinnen und Erfurter gepflegt wird.

Nachhaltigkeit ist nicht nur Bioanbau und Regionalität, sondern auch ein fruchtbares soziales Miteinander. Deshalb wird das Ziel verfolgt, Menschen mit und ohne Behinderungen in das Arbeitsleben im Weinbau zu integrieren und somit neue Perspektiven zu schaffen.

DER WINZER

Wo es um Experimentierfreude und Wein geht, ist unser Winzer Tom Andrä nicht weit. Sein erklärtes Ziel: Die Kreation unnachahmlicher Bio-Weine mit Finesse, Eleganz, Tiefgründigkeit und einer Spur Überraschung.

Wer zukünftig Weine abseits des Mainstreams sucht, ist hier genau richtig